[Beobachtung Abschlussdiskussion, Jubiläumskonferenz der Dramaturgischen Gesellschaft in Berlin, Tag 4, Januar 2016] Aufforderung: »Nun lasst uns doch mal alle politisch handeln.« Reaktion: –. Symptomatik: Überladener Kopf, Diagnose: Dramaturg*innen-Krankheit. Versuch einer Rezeptur: 1.) Sei mutig: Begib dich auf die Suche nach einem dir wichtigen Anliegen, auch auf die Gefahr hin, nicht fündig zu werden. Bei Letzterem, weiter zu 6.) Ansonsten: 2.) Schau in den Spiegel und artikuliere dieses Anliegen. Geht das nicht, rede mit anderen darüber. Geht das nicht, weiter zu 6). Ansonsten: 3.) Frag dich nicht, OB, sondern WIE du dieses Anliegen an andere vermitteln kannst. Dabei sind »aber/jedoch« und ähnliche dir so vertraute Rettungsanker auf unbestimmte Zeit verboten. Ebenso: »wir« und »die«. Es gibt nur den Rest der Menschheit und dich. Solltest du zu einer Lösung kommen: weiter zu 5.) Ansonsten: 4.) Such dir eine oder mehrere Personen, die dir bei der Umsetzung helfen. 5.) Leg los und handele jetzt. 6.) Wechsle den Beruf. Bibliothekar*in kann auch interessant sein.